Mittwoch, 27. Mai 2009

First BBQ

Dienstag, 7Uhr morgens: Der Wecker klingelt und wird ignoriert. Er klingelt nochmal und kann nicht mehr sollte nicht nochmal ignoriert werden - wird er aber. Unermüdlich probiert der Wecker weiter mich zum Aufstehen zu ermutigen und hat Erfolg! Nur leider viel zu spät. Schnell duschen, anziehen und darauf hoffen, dass die Bahn ein paar Minuten Verspätung hat. Hat sie! Glück gehabt. Jetzt erstmal Industrieromantik gucken (dramatischer Sonnenaufgang im Hintergrund, rauchende Schlote einer Raffinerie im Vordergrund) und aufwachen. Mist, Rucksack vergessen! Kein Mittagessen, nichts zu trinken, keine Keycard. Aussteigen, ab in die Bäckerei und Brot kaufen. Falsches Brot gekauft*. Egal, muss für das Frühstück und Mittagessen reichen. Vorbei an den Schafen geht es zur Arbeit, genauer erstmal zur Rezeption. Ein Ersatz für die Keycard muss her. Die Dame, die dort sitzt, ist nicht die Dame, die da sonst arbeitet. Ich hab sie noch nie gesehen, sie mich wohl auch nicht. Sachverhalt erklären und freundlich gucken. Und ohne weiter Kontrollen meiner Person eine Keycard erhalten. (Wozu gibt es diese Zugangskontrollen, wenn nicht kontrolliert wird?)
Arbeiten. Und sich wundern, warum auf dem Nachbartisch ein Haufen Würste vom German Butcher liegt. Es wird in der Mittagspause gegrillt. Und es gibt nicht nur Würste, sondern auch Rumsteak, T-Bone-Steak, Salat und Getränke. Und Tofu-Würste, aber die habe ich bei der Auswahl einfach mal ignoriert. Fleisch war zart und auf den Punkt gegrillt, Salat war lecker!
Fazit: Ich sollte öfter mal meinen Rucksack mit meinem Mittagessen vergessen.

*Exkurs: Überraschungen beim Brotkauf
Überraschungen beim Brotkauf erlebt man eigentlich kaum. Die meisten Brote gleichen in ihrer Konsistenz eher Toast oder einem Baguette ohne Kruste. Aber bei Bakers Delight gibt es nicht nur unglaublich gute Scones in unzähligen Varianten, es gibt auch Brot. Also fast richtiges Brot mit Kruste und Geschmack! Und jetzt kommt die Überraschung ins Spiel: Man sieht den Broten von außen nicht an, ob sie knusprig und lecker oder lasch und geschmacklos sind. Ein Brot, das wie Brot aussieht, kann sich als Toast entpuppen. Wenn dann noch nichtssagende Namen und ein wechselndes Tagesangebot dazu kommen gleicht der Brotkauf einer Lotterie mit geringen Gewinnquoten. Umso größer ist aber die Freude, wenn man die richtige Wahl getroffen hat.

Montag, 25. Mai 2009

Regen

Es regnet. So sicherlich nichts besonderes, aber es regnet hier zum ersten mal richtig seit ich dieses Land betreten habe.
Außerdem ist der Regen in meinem Zimmer ein ganz besonderes Erlebnis. Ich habe gerade die ganze Zeit gedacht, woran erinnert dich der Regen. Und dann bin ich drauf gekommen:
Es ist wie im Zelt. Also fast. Es ist nicht so eng, man braucht keine Angst zu haben, die Wände zu berühren, aber es hört sich so an!

Mittwoch, 20. Mai 2009

3 Tage Arbeit und eine Überraschung

Am Montag habe ich hier angefangen zu arbeiten und die ersten drei Tage habe ich jetzt schonmal hinter mich gebracht.
Am ersten Tag gab es eine Sicherheitseinweisung, eine Führung über das Gelände und viele neue Gesichter und Namen. Und es gab eine Überraschung. Meine Aufgabe hier hat sich kurzfristig geändert. An der Anlage, an der ich eigentlich arbeiten sollte, darf ich nicht arbeiten. Aber nicht nur ich darf nicht an die Anlage ran, sondern in den nächsten drei Monaten keiner der vor Ort anwesenden Mitarbeiter. Meine neue Aufgabe hat auch mit dieser Anlage zu tun, besteht aber zunächst nicht darin Versuche zu fahren, sondern darin zum einen eine Dokumentation und Sicherheitsanweisungen für die Anlage zu entwickeln und zum anderen soll die Anlage in ein neue Halle umziehen. Dafür müssen noch Pläne entwickelt werden, wo sie genau stehen soll, welche Stromanschlüsse werden benötigt, wie kommt man an Kühlwasser und Co. Und wenn dann die Dokumentation und die Anlage in drei Monaten steht, werde ich Versuche durchführen.
Also ist meine Aufgabe nun Abwechslungsreicher geworden. Ich fahre nicht nur Versuche, sondern habe auch noch organisatorische Aufgaben bekommen. Warum ich jetzt die Sicherheitsanweisungen schreiben und die Anlage ab- und aufbauen darf, es mir aber nicht erlaubt ist, die Anlage zu bedienen verstehe ich nicht so ganz, aber da bin ich nicht der einzig. SAFETY FIRST!
Am zweiten Tag hab ging es weiter mit Einweisungen, diesmal war die Bücherei an der Reihe. Und bei meinem ersten Meeting wurden die Aufgaben, dann genauer erläutert und besprochen.
Und heute habe ich mit der "richtigen" Arbeit angefangen und es hat mir Spaß gemacht!

Sonntag, 17. Mai 2009

Meine Bleibe

Hier mal ein kleiner Blick in mein Zimmer und das Viertel drumrum:

Das ist das Haus von außen.


Mein Zimmer


Andere Ecke von meinem Zimmer


Und nochmal mein Zimmer


Die Umgebung


Das "Zentrum"


Typische Ansicht für ein Wohnviertel


Blick auf den CBD

Donnerstag, 14. Mai 2009

Die kleinen Unterschiede

In einer Woche Australien fallen einem doch schon ein paar Unterschiede zu Deutschland auf. Neben den ganz offensichtlichen, wie dem Linksverkehr, anderen Steckdosen und einer anderen Währung sind es aber eher die kleinen Sachen die den Unterschied machen.
Auch wenn der Linksverkehr jetzt nicht so etwas besonderes ist, so hat er doch seine Auswirkungen auf den Alltag. Regelmäßig passiert es mir, wenn ich auf dem Bürgersteig gehe oder mich sonstwie im öffentlichen Raum bewege, dass das mir nur Menschen entgegen kommen und es häufiger wie sonst zu fast Zusammenstößen kommt, weil die Leute meist zu der Seite ausweichen wollen, die ich auch nehmen will. Ein kurzer Blick in über die Köpfe der Menschen zeigt dann meist, dass ich auf der "falschen" (rechten) Seite gehe. Also ab auf die linke Seite und das Leben wird leichter.
Über die Köpfe der Australier kann man sehr gut hinwegsehen, da hier sehr viele Asiaten gibt. Und die sind ja in der Regel nicht ganz so hochgewachsen. An dieser bunten Mischen an Leuten mag es auch liegen, dass sich die Leute sehr unterschiedlich dick anziehen. So sieht man zur selben Zeit am selben Ort eine Person, die nur in Flip-Flops, kurze Hose und T-Shirt trägt, neben jemandem stehen mit langer Hose, dicker Winterjacke, Schal, Handschuhen und Mütze stehen. Und das bei einem Wetter bei dem ich schwanke ob ich jetzt eine Jacke anziehen soll oder nicht.
Ein weiterer Unterschied, der auch schonmal hier im Blog angeklungen ist, ist die Bauweise der Häuser. Wenn man durch ein typisches Wohnviertel geht, stellt man schnell fest, dass es kaum Häuser gibt, die mehr als das Erdgeschoss umfassen. Auch fällt auf, dass die Häuser extrem eng nebeneinander stehen. 2 Meter sind da schon viel. Wenn man die Häuser dann betritt, wird man keine Wände Außenwände finden, die dicker sind als 15cm, so breit wie ein Ziegelstein eben ist. Wandisolation? Gibts nicht, vom Boden braucht man gar nicht erst anfangen. Ausgebaute Dachboden? Gibt es und ist schnell gemacht: einfach eine Holzverkleidung auch die Dachbalken und fertig, auch hier ist keine Isolierung notwendig! Wenn es schon keine Isolierung gibt, wird es doch wohl eine Heizung geben. Die gibt es, besteht aber meist aus einem Radiator oder Heizlüfter. In meinem Zimmer läuft der eigentlich immer, wenn ich da bin und nicht schlafe, auf der höchsten Stufe.

Sonntag, 10. Mai 2009

Wohnungssuche

Ich war erfolgreich bei der Wohnungssuche! Aber dazu später mehr. Erstmal kommt die Suche.

Nach dem ich hier angekommen bin, habe ich mich auf die Suche nach einem Zimmer gemacht und einschlägige Seiten im Internet konsultiert. Anzeigen raussuchen, Telefonnummern aufschreiben, Anrufen! Beim Anrufen gab es eigentlich recht wenig Probleme. Ich habe nur zwei Personen nicht verstanden, aber nach dem Tonfall und den Bruchstücken, die ich deuten konnte, hat es sich auch nur um Absagen gehandelt. Bei den Telefonaten ohne Kommunikationsschwierigkeiten habe ich dann auch ein paar Termine ausgemacht:

1. Versuch:
Ich sollte an einer Haltestelle abgeholt werden. Was auch mit ca. 30 min Verspätung und einem Telefonat zwischendurch passiert ist. Nach einem Spaziergang von 20 Minuten bleibt er vor einem Haus stehen. 1. Stockwerk, Veranda voll mit aufgeweichten Kartons. Naja, mal sehen wie es von Innen aussieht. Ähnlich. Kaum Möbel, Boden aufgerissen, Küche dreckig, keine Heizung, Risse in den Wänden. Ich könnte einen Tag später die WG auf vier Koreanern um Europäer erweitern...

Versuch 2 und 3 waren nicht wirklich spannend, sondern einmal einfach nur dreckig und das andere mal doch zu weit weg von der Arbeit.

4. Versuch:
Wieder lag ein Weg von ca. 25 min von einer Haltestelle aus hinter mir bevor ich vor dem Haus stand. Das sah von Außen ganz in Ordnung aus. Also erstmal klingeln. Man hört ein Kratzen und Scharren aus dem Haus und es wird geöffnet. Vor mir steht eine beleibte Dame die an zwei Krücken geht und ein vollgekleckertes T-Shirt an hat. Höflich Grüßen, man weiß ja nie was noch kommt. Ich mache einen Schritt in das Haus und werde förmlich von BHs, Negligés, Strappsen, Korsagen und allen anderen Arten von Dessous erschlagen. "Ich verkaufe die im Internet." war die Erklärung auf meinen wohl doch etwas überraschten Gesichtsausdruck.
Nach dem sich die Frau auf dem sehr zentral stehenden Sofa niedergelassen hat, dirigiert sich mich in alle Ecken des Hauses, die ich mir angucken soll. Das Zimmer war völlig in Ordnung, bis auf die Risse in der Wand, der Abwesenheit einer Heizung und dem ratten-großem Hund, der unter dem Bett hervorgeschossen kam als ich das Zimmer betreten habe.
Nachdem mir die Dame dann noch lang und breit ihr Lebensgeschichte erzählt hat, ich erfahren habe, dass sie seit 12 Monaten auf eine Operation wartet und wohl in 4 Monaten einen Termin hat, hab ich ich mich dann verabschiedet. Hund, Entfernung, Reizwäsche... Auf zum nächsten Termin!

5. Versuch:
Schon nach 4 Minuten Weg von der Haltestelle (von wo auch der Zug zur Arbeit fährt) aus stehe ich vor einem durchschnittlichem Haus. Ich werde von einer Frau in den Vierzigern durchs Haus geführt. Alles relativ alt, aber sauber. Das Zimmer ist möbliert mit einem großen Bett, Schreibtisch, Stuhl, Regal und ganz wichtig einem Radiator! Bettwäsche und Handtücher alles dabei. Einziger Nachteil das Zimmer hat neben den obligatorischen Rissen in den Wänden nur ein Fenster in der Decke. In der WG wohnen neben der Frau, die auch die Hausbesitzerin ist, noch ein 18 jähriger, der gerade ausgezogen ist und jetzt studiert, eine junge Frau und ein Zimmer ist im Moment leer, aber ab Montag vergeben ist.

Ich habe mich nach kurzen überlegen für den fünften Versuch entschieden. Und bin da heute eingezogen.

Die Risse, die ich in allen Häusern gesehen habe, sind wohl auf die Bauweise zurückzuführen. Eine Mauer aus Backsteinen und fertig. Isolierung gibt es nicht. Also bleiben Dehnungsrisse wohl nicht aus...

Freitag, 8. Mai 2009

Angekommen!

Ich bin angekommen und habe den ersten Tag in Melbourne überlebt. Gut, das war auch nicht besonders schwer!

Heute habe ich mit der Wohnungssuche begonnen und war auch halb erfolgreich. Ich könnte ab Sonntag in eine WG mit 4 Koreanern einziehen. Allerdings ist das Haus nicht so toll... Es ist relativ herruntergekommen und entsprechend verwohnt. Aber es ist auf jeden Fall schonmal gut zu wissen, dass man hier relativ leicht etwas bekommt. Jetzt muss ich nur noch sehen wie leicht es ist, etwas vernünftiges zu bekommen.

Ein weiterer wichtiger Punkt auf der To Do-Liste ist auch schon erledigt: eine australische Sim-Karte für mein Handy. War eigentlich auch gar nicht so schwer die zu bekommen: rein in den Laden, Karte kaufen, Internetcafe suchen, Karte Online aktivieren und schon bekommt man eine Fehlermeldung! Bitte rufen sie bei folgender Nummer an. Ergebnis: Kaufen sie sich ne neue Karte und melden sie sich dann nochmal. Nochmal 20$? Dazu hatte ich keine Lust. Also zurück in den Laden, übrigens kein spezieller Telekommunikationsladen, sondern einfach ein Kiosk, und dummstellen. Nach kurzer Zeit diskutiert der Verkäufer nicht mehr mit mir, sondern mit drei anderen Personen, die anscheind auch was zu sagen haben. Leider habe ich dabei kein Wort mehr verstanden, da es kein Englisch war. Nachdem die 4 Personen mit ihrer Diskusuion fertig waren, habe eine neue Simkarte in den Händen gehalten. Was will man mehr

So nun am Ende noch eine paar Photos von Australien, die ich aus dem Flugzeug gemacht habe:



Donnerstag, 7. Mai 2009

Bangkok: Ortszeit 6:50

Nachdem ich in Frankfurt ohne Probleme eingecheckt habe und einen Platz beim Notausgang bekommen habe, bin ich nun in Bangkok gelandet und letztendlich habe ich es in den Wartebereich vor dem Gate geschafft.
Warum letztendlich? Das Handgepäck, dass in Frankfurt ohne Probleme durch den Sicherheitscheck gelangt ist, war hier in Bangkok zu beanstanden! Da hatte sich doch tatsächlich noch eine Schere in den Tiefen des Rucksacks versteckt. Also wurde ich nachdem diese entdeckt wurde nochmal gründlich abgetastet und durfte auch noch meine Schuhe ausziehen.

Hier noch den bis zum Rückflug einzigen Eindruck, den ich von Thailand und Bangkok sammeln konnte: schwül, heiß, neblig (auch wenn das auf dem Foto nicht so rauskommt)

[Entweder das Bild jetzt oder Flug bekommen? Ich entscheide mich für die zweite Möglichkeit!]

Hier kommt das Bild:

Samstag, 2. Mai 2009

Es geht los

Karlsruhe liegt hinter mir! Das Abenteuer beginnt!

Auch wenn das erste Teilstück meiner Reise von Karlsruhe nach Köln (Danke, N. aus K.) weniger durch Abenteuer und Überraschungen geprägt war, ist es doch schon Teil des großen und ganzen und gehört somit zum Abenteuer. Nach dem ich in Karlsruhe mit einer schönen Party von meinen Freunden verabschiedet wurde, habe ich in Köln noch ein paar Dinge zu erledigen! Ich muss mich entscheiden was ich jetzt mitnehme und was ich mir nachschicken lassen muss, weil 20 kg für 9 oder mehr Monate einfach zu wenig sind. Besonders dann, wenn man in dieser Zeit nicht nur Urlaub macht, sondern auch Arbeitet. So wird meine Outdoor-Wander-Ausrüstung wohl erst später zu mir stoßen. Dann muss ich noch ein paar Sachen kaufen. Zum Frisör sollte ich wohl auch noch mal gehen, damit man die Haaransammlung auf meinem Kopf wieder als Frisur bezeichnen kann. Und ganz wichtig: Ich muss mich hier noch von meiner Familie und Verwandtschaft verabschieden!

Am Mittwoch geht es weiter: Köln (6.5.09 vormittags) - Frankfurt - Bangkok - Melbourne (7.5.09 10Uhr MEZ oder 20Uhr AEDT)